Unter dem Titel Getrennte Wege | Gemeinsame Zukunft - Ločene Poti | Skupna Prihodnost wurde im Schuljahr 2012/13 an AHS in Kärnten und Slowenien ein grenzübergreifendes Forschungsprojekt durchgeführt.
Mehr als 5.000 Schülerinnen haben sich an einer Umfrage zu Nachbarländern, Mehrsprachigkeit, Nationalbewusstsein, kultureller Vielfalt, alten und neuen Minderheiten und Europa beteiligt.
Von 18.-21. Juni trafen 80 Schülerinnen aus Kärnten und Slowenien im zweisprachigen Gebiet Kärntens zusammen und bearbeiteten persönliche und andere Familiengeschichten, die Geschichte(n) der Region und Meinungen zur Zweisprachigkeit, kultureller Vielfalt, Volksgruppenfragen, Europa und dem Nachbarland. Die Schülerinnen diskutierten Ergebnisse intensiver Vorarbeiten in dem dreitägigen Workshop und entwarfen Perspektiven für die Zukunft - vor dem Hintergrund der Perspektive einer Alpen-Adria-Region und des gemeinsamen Europas.
Den Höhepunkt und Abschluss der Begegnung in Kärnten bildete eine Podiumsdiskussion, die den Schülerinnen die Gelegenheit bot, Vertreterinnen der Politik, Diplomatie und Kirche in Österreich/Kärnten und Slowenien Fragen zu stellen und Anliegen zu richten.
Teilgenommen haben: Mag. Ulrike Lunacek (Abgeordnete zum Europaparlament), Dr. Valentin Inzko (Hoher Repräsentant in Bosnien-Herzegowina), Dr. Boris Jesih (Staatssekretär im Ministerium für Auslandsslowenen), Mag. Ana Blatnik (Bundesrätin), Botschafter Dr. Clemens Koja (österreichisches Botschafter in Slowenien), Bischof Dr. Alois Schwarz, Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger sowie Roman Gruden (Leiter der Abteilung für internationale Zusammenarbeit und europäische Angelegenheiten im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport in Slowenien).
Das Projekt verbindet eine quantitative Untersuchung (Umfrage) mit einer qualitativen Forschung (mehrtägiger Workshop und Vor-/Nach- Arbeiten der Schülerinnen). Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Konfliktforschung im weitesten Sinne und verbindet die Themen Nachbarstaaten, Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt, Nationalismus, neue - alte Minderheiten, Europa am Beispiel Kärntens und Sloweniens.
Projektleiter ist Univ.-Ass. MMag. Jürgen Pirker, Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft.
Die Ergebnisse der Begegnung und der Umfrage werden am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz wissenschaftlich aufgearbeitet und das Projekt vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK), dem slowenischen Ministerium für Auslandsslowenen, dem slowenischen Unterrichtsministerium und dem Land Kärnten unterstützt. Den Aufenthalt von 80 Jugendlichen im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje ermöglichte die Katholische Kirche Kärnten.
Videos und Fotos zur Podiumsdiskussion finden Sie hier.