Seit die Verfassung der Russländischen Föderation am 25. Dezember 1993 in Kraft trat, ist sie Gegenstand intensiver Einzelforschung der deutschsprachigen Ostrechtswissenschaft. Eine ganzheitliche Darstellung fehlt indes aber bis jetzt. Diese Lücke füllt nun die vor wenigen Tagen erschienene Publikation "Handbuch der russischen Verfassung" von Univ.-Prof. DDr. Bernd Wieser vom Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre der Uni Graz. "Das Buch versteht sich als Kommentar zu den Einzelbestimmungen der russischen Verfassung", so Wieser.
Im Zentrum des Buches steht eine Komplettauswertung der Judikatur des russischen Verfassungsgerichts. Dabei wird die einschlägige Rechtsprechung nicht nur wiedergegeben, sondern auch aus einer "Außensicht" heraus kritisch hinterfragt. "Des Weiteren wird die gesamte relevante Literatur verwertet und eingearbeitet - sowohl die in russischer als auch in deutscher oder englischer Sprache erschienene", unterstreicht der Jurist.
Das Buch wendet sich aber nicht nur an ExpertInnen, sondern ermöglicht auch interessierten LaiInnen ein besseres Verstehen der komplexen politischen Vorgänge in Russland. "Damit hat dieses Werk auch eine bedeutsame zeitgeschichtliche Dimension", so der Forscher. Das Handbuch ist das Resultat einer Kooperation nahezu aller maßgeblichen VertreterInnen der deutschsprachigen Ostrechtswissenschaft unter der Federführung von Bernd Wieser. Damit wird auch nachdrücklich die Kompetenz der Karl-Franzens-Universität Graz in der Ost- und Südosteuropaforschung unterstrichen.
Bernd Wieser (Hrsg). "Handbuch der russischen Verfassung". Wien 2014, 1311 Seiten, Verlag Österreich
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